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Wie schreiben Sie ein gutes Kinderbuch?

Wie muss ein gutes Kinderbuch sein? Wer könnte diese Frage besser beantworten als Astrid Lindgren, die Königin des Kinderbuchs: „Falls du mich fragst, so könnte ich dir nach reiflicher Überlegung antworten: Es muss gut sein. Ich versichere dir, dass ich lange und gründlich darüber nachgedacht habe, aber keine andere Antwort darauf weiß: Es muss gut sein.“ (1) Es gibt keine unterschiedlichen Kriterien für die Bewertung von Kinder- und Erwachsenenliteratur. Es gibt gute Bücher und schlechte Bücher – für Kinder und für Erwachsene.

„Man muss sich selbst als Kind erleben …“

Wie aber schreibt man ein gutes Kinderbuch? Voraussetzung dafür ist nach Astrid Lindgren: „Man muss sich selbst als Kind erleben, wenn man für Kinder schreibt. Man trägt ja alle Alter in sich. Manchmal schaut das eine hervor, manchmal das andere.“ (2) Erinnern Sie sich daran, wie es sich angefühlt hat, Kind zu sein? Alles ist bei kleinen Kindern größer: die Glücksgefühle – aber auch die Sorgen, Ängste und Nöte.

Kinder sind existentiell Abhängige und sie spüren und wissen das. Gibt es ein größeres Drama für ein kleines Kind, als im Kaufhaus seine Eltern zu verlieren? Wer mit der Egozentrik und der Problemlösungskompetenz eines Erwachsenen die Nöte eines Kindes betrachtet, dem erscheinen die kindlichen Probleme und Sorgen klein und unbedeutend. Das Gegenteil ist wahr. Als Kinderbuchautor sollte man wissen:„Es ist nicht leicht, Kind zu sein. Es ist schwer, ungeheuer schwer.“ (3)

Wer rückblickend die Kindheit zum Paradies verklärt, der hat den Zugang zum Kindsein verloren. Wer sich die wahren Gefühle seiner Kindheit nicht in Erinnerung rufen kann – die unglücklichen und die glücklichen – , der kann wahrscheinlich auch keine wahren Sätze darüber schreiben. Der weiß nichts davon, wie man sich glücklich um die Füße fühlt, wenn man – wie bei Rasmus und der Landstreicher – zusieht, wie der Lehmmatsch zwischen den Zehen hervorquillt. (3)

„… so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre.“

Aber gibt es nicht auch handwerkliche Kniffe und Besonderheiten? „Alles muss so einfach und klar sein, dass Kinder es verstehen können. Außerdem hat es auch etwas mit Musikalität zu tun. Ich muss spüren, dass der Text fließt, wie er soll. Ich schreibe um und ändere wieder, streiche unnötige Wörter, damit es besser klingt. Und dann schreibe ich so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre. Ich denke niemals, jetzt will ich mal so schreiben, dass die Kinderchen, die dies hier lesen, es lustig finden. Ich denke überhaupt nicht an sie. Ich schreibe zu meinem eigenen Vergnügen. “ (4)

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(1-4) Astrid Lindgren, zitiert aus der Pressemappe des Verlags Friedrich Oetinger nach www.oetinger.de
(1) „Das entschwundene Land“
(2) Dagens Nyheter, 8. September 1959
(3) „Astrid Lindgren und die Kindererziehung“, Leserbrief aus Dagens Nyheter, Oetinger Almanach 15/1977
(4) Expressen, 6. Dezember 1970

 

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