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Beobachten Sie den Markt!

Kinder- und Jugendbücher haben einen bedeutenden Anteil am Gesamtumsatz aller verkauften Bücher. Und sie sichern darüber hinaus die Zukunft der Buchbranche. Wer als Kind nicht mit Büchern aufwächst, der wird auch als Erwachsener kein Leser – und also auch kein Buchkäufer – sein. So gesehen kommt der Kinder- und Jugendliteratur eine doppelte Schlüsselfunktion zu. Kulturell eröffnet sie dem jungen Menschen neue Welten. Ökonomisch erschließt sie dem Buchmarkt neue Kunden. Kinder- und Jugendbücher werden zu 93% von Erwachsenen gekauft. Die Bücher, die Sie als Kinderbuchautor schreiben, müssen also Eltern, Großeltern und Tanten gefallen.

Wer welche Bücher kauft, und welche Kriterien für die Auswahl entscheidend sind, das alles ist in einer neuen Marktforschungsstudie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nachzulesen (1). Die Studie vom November 2007, die in Zusammenarbeit mit der GfK Nürnberg und Sinus Sociovision Heidelberg entstand, enthält auch eine Rangreihe der wichtigsten Auswahlkriterien für den Kauf von Kinder- und Jugendbüchern. Am wichtigsten für die Kaufentscheidung ist danach das Thema, gefolgt von 2. Spannung, 3. Sprache und Wissensvermittlung, 4. Bilder und Illustrationen und 5. Ausstattung und Wertigkeit. Downloaden können Sie die Studie „ Kinder- und Jugendbücher – Marktpotential, Käuferstrukturen und Präferenzen unterschiedlicher Lebenswelten“ unter www.boersenverein.de/de/portal/Studien/158287

Je mehr Sie über den Kinder- und Jugendbuchmarkt in Erfahrung bringen, desto größer sind Ihre Chancen, verlegt zu werden. Es reicht nicht, eine Idee oder eine Geschichte für ein Kinderbuch zu haben. Sie müssen auch wissen, ob Sie Ihre Geschichte in 16 kurzen Sätzen erzählen oder ob Sie unbegrenzt Platz haben. Sie sollten ein Gefühl für Formate und Textmengen entwickeln. Und Sie müssen wissen, welchen Verlagen Sie Ihre Geschichte anbieten sollen. Ermitteln Sie also in eigener Sache. Orte Ihrer Ermittlungen sind Buchhandlungen, Bibliotheken und die Internetseiten der Verlage.

1. Buchhandlungen

Gehen Sie in Buchhandlungen, stöbern Sie in den Regalen und sprechen Sie vor allem mit den Buchhändlerinnen. Welche Bücher gefallen den Kindern – und welche den Müttern? Und welche werden gekauft? Und wer kauft sie: die Mütter, die Tanten, die Großväter? Bei Ihren Recherchen in Buchhandlungen bekommen Sie ein gutes Gefühl für Kinder, Käufer und Themen. Analysieren Sie die Bücher für verschiedene Altersgruppen. Wenn Sie ein Bilderbuch planen: Zählen Sie die Seiten, zählen Sie die Sätze pro Seite, messen Sie die Bilder aus, merken Sie sich die Formate.

2. Bibliotheken

Auch öffentliche Bibliotheken sind ein ergiebiges Nachforschungsfeld: Welche Bücher werden am meisten ausgeliehen? Was schauen Kinder sich in den Leseecken der Leihbüchereien an? Verbringen Sie mal einen Nachmittag in der Kinderbuchabteilung Ihrer Leihbücherei – und schauen Sie den Kindern beim Stöbern und Lesen zu.

3. Verlage

Studieren Sie die Internetauftritte und die Prospekte der Verlage. Ist der Verlag spezialisiert auf bestimmte Themen und Schwerpunkte? Ist es ein christlicher Verlag? Oder ein linker Verlag? Welche Programmreihen bietet der Verlag an? Auf den Internetseiten findet man umfassende Informationen. Oft lassen sich formale Vorgaben für bestimmte Kinderbuchreihen aus den Verlagsprospekten entnehmen: Seitenanzahl, Textmenge, Verhältnis Text zu Bild etc. Dies alles sind wichtige Informationen für Sie, wenn Sie Ihr Buch einem Verlag anbieten.

 

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